ENERGIE + RESSOURCEN

Planungsgrundlagen für einen klimaneutralen Gebäudebestand: Das Energie- und Ressourcenkataster

Mit dem globalen Trend zur Urbanisierung wird der Rohstoffbedarf  für den Bau von Gebäuden und ihre Infrastruktur in den kommenden Jahren stark zunehmen. Eine weitere Beschleunigung des Prozesses wird zu einer Verknappung des Rohstoffangebots führen, sodass der ressourcensparende Einsatz und die Wiederverwendung von Materialien an Bedeutung gewinnen werden. Im gegenwärtigen Planungsprozess von Gebäuden und Infrastrukturen spielt die Bilanzierung dieser sogenannten `Grauen Energie` noch eine untergeordnete Rolle und hat sich mit den bereits vorhandenen Planungswerkzeugen bis heute nicht durchgesetzt.  So bleibt trotz eines strukturierten Planungsprozesses nach der Fertigstellung von Gebäuden im Wesentlichen unbekannt, wie viel Rohstoffe mit welchem Anteil verbaut worden sind. Auch wenn eine dreidimensionale Planung sowie Massenauszüge und Abrechnungen  eine Ableitung ermöglichen würden, ist dieser Teil der Lebenszyklusanalyse nicht geschlossen.
Die Landesämter für Statistik erheben gebäudebezogene Daten und gleichzeitig werden über Geoinformationsdienste Angaben erhoben. Die Basis dieser Dienste ist hervorragend geeignet, die Datenlage objektspezifisch weiter auszubauen. So ist es bei einer Zusammen-führung mehrerer Quellen möglich,  flächendeckend Wärme- und Stromkataster zu erstellen, um z.B. Szenarien für die zukünftige Entwicklung einer weitestgehend regenerativen Deckung des  Energiebedarfs zu ermitteln. Gleichzeitig lassen sich auf der Basis von gängigen Berechnungswerkzeugen die verbauten Massen und Materialien erfassen, sodass durch die gezielte Dokumentation  von gebäudebezogenen Daten ein umfangreiches Energie- und Ressourcenkataster entsteht.