TOPOI

SIEDLUNGSMUSTER IM STADT-LAND-KONTEXT

Für eine nachhaltige Transformation der urbanen Zentren und des ländlichen Raums spielen die funktionalen Wechselwirkungen zwischen Stadt und Land eine entscheidende Rolle. Vor diesem Hintergrund werden im metapolis -Projekt Stadt und Land nicht voneinander isoliert, sondern als wechselseitig abhängige Elemente eines urban-ruralen Beziehungsgeflechts betrachtet.

Es bestehen jeweils vielfältige Beziehungen zwischen den eher ländlich geprägten Gemeinden und den Städten in der Region. Manche Kommunen haben es mit knapp werdenden Entwicklungsflächen und hohem Pendelaufkommen zu tun. Andere Gemeinden kämpfen hingegen mit Bevölkerungsschwund, mangelnder Versorgung und Leerstand. Wieder andere prosperieren, sind hochgradig spezialisiert in Bereichen, wie Energieversorgung oder industrieller Landwirtschaft und fungieren als Dienstleister für entferntere Ballungszentren. Lokal beobachtbare Phänomene haben oft ihre Ursachen außerhalb der betroffenen Gemeinden.

Um die Lebenswelten im Gefüge Stadt – Land zu verstehen und zu gestalten, ist es notwendig, die Beziehungen von Siedlungsstrukturen im Stadt-Land-Kontext zu analysieren und repräsentative Siedlungstypen für eine vertiefte Forschung zu identifizieren. Im Teilprojekt „TOPOI“ wurden ca. 6.000 Siedlungseinheiten innerhalb der beiden Untersuchungsregionen in Niedersachsen mittels GIS (Geographisches Informationssystem) ermittelt und anhand von Merkmalen gruppiert. Die Analyse zeigt, dass Merkmale wie Lage, Erreichbarkeit und die funktionale Vielfalt der Siedlungsmuster eine entscheidende Rolle bei der Gruppierung spielen (Abb. 01).

Abb. 01: Gruppierung von Siedlungseinheiten basierend auf unterschiedlichen Merkmalen wie räumliche Nähe, Funktionsvielfalt, Dichte, Funktion, etc. D. Neumann, ISU (TUBS), 2018

Das metapolis-Team sammelt derzeit die interdisziplinären Ergebnisse aus den metapolis-Teilprojekten in einer GIS-basierten Plattform und verknüpft sie mit den Siedlungstypen von „TOPOI“. Diese Plattform ermöglicht es, die Siedlungstypen unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien, wie nachhaltige Gebäudestrukturen, intelligente Flächennutzung, nachhaltige Mobilität, Ökosystemleistungen und Energieeffizienz zu bewerten und zu optimieren.

Abb. 02: Regionale Verteilung der Siedlungseinheiten im westlichen (oben) und östlichen (unten) Untersuchungsgebiet in Niedersachsen. D. Neumann, ISU (TUBS), 2018
Abb. 03: Schematische Darstellung der digitalen GIS Plattform. D. Neumann, ISU (TUBS), 2018. Daten: LGLN 2016; Creative Stall, il Capitano, Eynav Raphael, Andrejs Kirma, Arthur Shlain, Viktor Fedyuk(Tim P) – Noun Project.